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Tumorschmerzen – Auslöser und Behandlung

Migräne Schwerte

Etwa 500.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Krebs. Begleiterscheinungen, wie die sogenannten Tumorschmerzen, können in allen Krankheitsstadien auftreten. Besonders im fortgeschrittenen Stadium leiden 75 bis 90 % der Erkrankten an chronischen oder zum Teil akuten Schmerzen. Verschiedene Gründe können Auslöser für den Krebsschmerz sein.

Es müssen nicht alle an Krebs erkrankten Patienten an Tumorschmerzen leiden. In der Regel werden die Tumorschmerzen einerseits vom Tumor selbst ausgelöst, insbesondere aufgrund der Raumforderung des Tumors und andererseits können sie durch die Krebsbehandlung entstehen. Auch Operationen können schmerzhafte Begleiterscheinungen hervorrufen oder es können Schmerzen auftreten, die in keinem direkten Zusammenhang mit der Krebserkrankung stehen, wie zum Beispiel Migräneschmerzen.

Schmerzspitzen

Der Schmerz kann sich chronisch als auch akut bemerkbar machen. Dabei ist häufig die Rede von Schmerzspitzen, die als Durchbruchschmerz bezeichnet werden. Diese Art an Schmerzen beschreibt eine plötzliche Zunahme der Schmerzstärke aus einem niedrigen Ruheschmerz heraus, was bis zu 30 Minuten andauern kann und von vielen Patienten als unerträglich beschrieben wird. Er kann spontan und unerwartet auftreten oder in Folge eines bestimmten Auslösers wie Bewegung oder Husten.

Raumforderungen des Tumors

Meist verursacht der wachsende Tumor selbst die Schmerzen, indem er das umliegende Gewebe und die Nerven verdrängt und reizt. Dies wird auch als Nozizeptorschmerz bezeichnet – ein Schmerzsyndrom, das von speziellen Schmerzrezeptoren, den Nozizeptoren, ausgelöst wird, welche für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind. Sie reagieren auf Druck und Entzündungen und leiten die Impulse an das zentrale Nervensystem weiter.

Schmerzen aufgrund der Krebsbehandlung

Auch der Krebs selbst kann Schmerzen auslösen, indem weitere schmerzhafte Komplikationen wie beispielsweise Pilzinfektionen oder Hautgeschwüre auftreten. Doch auch die Chemotherapie, die in Begleitung zur Krebsbehandlung durchgeführt wird, kann schmerzhafte Entzündungen hervorrufen und verantwortlich für neuropathischen Schmerz sein. Dieser ist eine Folge ausgelöst durch die Schädigung der Nerven, welcher sich meist in starken Dauerschmerzen und zusätzlichen Schmerzattacken zeigt.

Die Behandlung

Die Behandlung von Tumorschmerzen sollte schmerz- und beschwerdelindernd sein und möglichst nebenwirkungsarm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in diesem Zusammenhang bereits 1986 einen Behandlungsplan für Krebsschmerzen entwickelt, nach dem auch heute noch verfahren wird, da er in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich ist. Anhand eines Stufenschemas schreibt der Behandlungsplan vor, welche Arzneimittel je nach Schmerzstärke verwendet werden sollten. Die Behandlung sieht zudem vor, welche Medikamente sich gut miteinander kombinieren lassen und welche nicht.

Der Plan beinhaltet drei Stufen der Medikamenteneinnahme. Zunächst werden bei mäßigen Schmerzen Nicht-Opioid-Analgetika, wie Ibuprofen oder Metamizol eingesetzt. Ist dies nicht ausreichend, werden in einem zweiten Schritt zusätzlich Opioide verabreicht, die Botenstoffe freisetzen, welche Schmerzreize unterdrücken. Bei Bedarf erhalten die Patienten eine Kombination mit Medikamenten aus der ersten Stufe. Die dritte Stufe sieht starke Opioide vor, die bei sehr starken Schmerzen in Frage kommen. Auch sie können mit Medikamenten aus Stufe 1 kombiniert werden.

Sollte der Behandlungsplan der WHO den Tumorschmerz nicht ausreichend lindern, können minimal-invasive Verfahren in Frage kommen. Auch Wärme und Kälte können eine erste Abhilfe schaffen. Darüber hinaus sollten Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche Physiotherapie sprechen und Entspannungstherapien in Betracht ziehen.

Die Behandlung von Tumorschmerzen im Schmerzzentrum Schwerte

Bei anhaltenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen mit unklaren Ursachen, die Ihr Alltagsleben und die Lebensqualität beeinflussen, sollten Sie sich in die Behandlung eines Arztes begeben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Schmerzbehandlung bei Tumorschmerzen haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir vereinbaren mit Ihnen einen individuellen Beratungstermin.

Sie erreichen unser Schmerzzentrum in Schwerte auch gut aus den umliegenden Kreisen Holzwickede, Hörde, Hagen, Hohemlimburg und Iserlohn.

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